Tag des GEOTOPS im Ostseebad Göhren
Am Sonntag, den 20. September 2020, erfolgt im Ostseebad Göhren die feierliche Übergabe von Infotafeln mit Informationen zum größten Findling Norddeutschlands, dem Buskam …
Wie oft wurde er schon für einen Wal gehalten … zumindest nach Einschätzung von Gästen, die zwischen Seebrücke und Nordperd im Wasser etwas „Großes“ sehen … der Buskam … Ungefähr 300 Meter vor dem Nordstrand im Ostseebad Göhren gelegen, scheint er sich manchmal zu bewegen … wird er doch von der Ostsee umspült. Je nach Wellenhöhe ragt er dann bis zu 1,50 Meter aus dem Wasser heraus. Diesem mit dem Namen „Buskam“ bezeichneten Findling ist im Dezember 2019 eine große Ehre zuteil geworden, denn auf Vorschlag der Staatlichen Geologischen Dienste des Landesamts für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG M-V) ist ihm durch die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien e.V. das Prädikat „Nationaler Geotop“ verliehen worden.
Am bundesweiten „Tag des Geotops“ – Sonntag, 20. September 2020 – erfolgt nun die feierliche Übergabe neuer Informationstafeln durch das LUNG M-V an die Kurverwaltung Ostseebad Göhren. Zu diesem Anlass begrüßt um 11.00 Uhr der Bürgermeister des Ostseebades Göhren, Herr Torsten Döring, alle Interessierten auf dem Kurplatz am Kurpavillon. Anschließend wird Dr. Karsten Obst, Dezernatsleiter beim LUNG M-V sowie Mitglied bei der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnolgien e.V. , einen Vortrag zum Thema „Der Buskam – ein Geschenk der Eiszeit“ halten. Zum Abschluss ist von der Gesellschaft für Geschiebekunde e.V. eine Wanderung zum Nordperd geplant (max. 25 Personen), bei der Strandgerölle bestimmt sowie ihre Zusammensetzung und Herkunft bzw. ihr Alter und Fossilinhalt fachkundig erläutert werden.
Nach aktuellen Vermessungen hat der Buskam ein Gewicht von 550 Tonnen, einen Umfang von 24 Metern im sichtbaren Bereich und 27,5 Metern am Meeresboden. Damit erreicht er ein Volumen von etwa 200 Kubikmetern. Der Stein besteht aus 1.460 Millionen Jahre altem Hammer-Granit, welcher rötlich gefärbt ist und auf eine Herkunft von der Insel Bornholm schließen lässt. Der Name Buskam soll auf das altslawische „bogis kamien“ zurückgehen, was „Gottesstein“ bedeutet. Kleine Aushöhlungen auf der Oberfläche zeugen davon, dass der Stein schon zur Bronzezeit als Kultstätte genutzt worden ist. Zu dieser Zeit befand sich der Stein allerdings noch an Land. Im 19. und 20. Jahrhundert soll es Brauch gewesen sein, in Booten mit der gesamten Hochzeitsgesellschaft zum Buskam zu fahren, um den Hochzeitstanz zu tanzen.
Aufgrund gefährlicher Strömungen rund um den Findling sowie seiner großen, nicht einzuschätzenden Maße unterhalb der Wasseroberfläche wird heute davon abgeraten, dorthin zu schwimmen oder mit Boot hinzufahren. Daher erfreut sich der Buskam heutzutage oft als Raststätte für diverse Wasservögel. Insbesondere Kormorane sieht man häufig dort. Mit deren Bewegungen und denen der Wellen entsteht aus der Ferne betrachtet der Eindruck, dass ein Wal vor dem Nordstrand schwimmt …
Weitere Informationen zum Buskam und natürlich auch zu vielen anderen Themen erhalten Sie in der Kurverwaltung Ostseebad Göhren … Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch …