Keiner mag es, wenn Zigarettenkippen im Strandsand, auf Gehwegen, in Wiesen oder im Wald liegen. Doch wie könnte man es erreichen, dass die Kippen sinnvoll gesammelt und vor allem nachhaltig entsorgt werden? Antworten gibt es im Rahmen dieser Veranstaltung, welche am Samstag, den 20. August 2022 im Ostseebad Göhren stattfinden soll.
Treff ist um 13.00 Uhr am Ruth-Bahls-Platz neben dem Göhrener Heimatmuseum. Von hier aus soll in verschiedenen Gruppen durch den Ort gelaufen werden, um achtlos hingeworfene Kippen aufzusammeln. Alle Teilnehmer werden gebeten, eigene Handschuhe mitzubringen. Als Sammelgefäß werden die sogenannten Dreckbags der Aktion „Weniger fürs Meer“, einer Initiative der Insel Rügen, benutzt.
Gegen 15.00 Uhr treffen sich dann alle am Kurplatz, und die Menge der gesammelten Kippen soll gemessen werden. Hier gibt es dann auch weitere Informationen zu Möglichkeiten des Kippenrecyclings des Vereins Tobacycle. Hierbei werden aus alten Kippen neue Produkte hergestellt, wie zum Beispiel Taschenaschenbecher. Für ein effektives Kippenrecycling ist es allerdings wichtig, die Zigarettenkippen möglichst direkt nach dem Rauchvorgang in speziell dafür vorgesehene Sammelbehälter zu entsorgen, damit diese nicht mit Wasser, Erde usw. versetzt werden. Leider sind die in der Natur entsorgten Kippen also nicht einmal mehr für das Recycling geeignet, so die Informationen von Tobacycle. Die in der Natur gesammelten Kippen werden über den Restabfall ordnungsgemäß entsorgt. Dies sei in diesem Fall die umweltgerechteste Alternative.
Initiiert wurde die Aktion, welche durch die Kurverwaltung Göhren organisatorisch begleitet wird, durch Marie Weise, gebürtige Rüganerin, die sich neben ihrer Wahlheimat in der Schweiz auch in Göhren angesiedelt hat.
„Wer schmeißt denn seine Kippe einfach so weg oder seinen Müll hier hin? …Ja, das habe ich oft gesagt und gehört, aber was ändert der Groll schon?“, so Marie Weise über ihre Motivation, sich mit dem Kippensammeln zu beschäftigen. Damit begann sie insbesondere, nachdem ein schwerer Unfall mit langfristigen gesundheitlichen Folgen ihr Leben von einem Tag auf den anderen veränderte: „Die Natur, das Wandern, Seen und Meer, die frische Luft, die Tierwelt… das war und ist meine beste Medizin. Da gehört kein Müll rein! Als Dankeschön an die Natur und gegen ‚Mir fällt die Decke auf den Kopf‘-Gedanken, habe ich mit dem Müll- und Kippensammeln begonnen. Spannende Gespräche sind entstanden, berührende Worte, dankende Worte, Menschen, ganze Familien, die einfach mitgesammelt haben, viele tolle Begegnungen. Jede Kippe weniger ist ein Erfolg!“
Unter diesem Motto möchte Marie nun mit möglichst vielen Mitstreitern auch den in Göhren immer noch zahlreich zu findenden Zigarettenkippen in der Natur den Kampf ansagen und gleichzeitig den Rauchern noch mehr ins Bewusstsein rufen, wie wichtig eine fachgerechte Entsorgung ist. Auch der Tourismusverband Rügen zeigte sich von der Aktion begeistert und steuerte neben den Dreckbags noch mehrere Hundert Taschenaschenbecher namens „Kippenkiller“ zur Verteilung im Rahmen der Aktion bei.
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